Die Darmgesundheit ist die Voraussetzung für die Gesundheit Ihres Tieres
Als größtes Organ des Körpers spielt der Darm eine sehr wichtige Rolle für die Verdauung, aber auch für das Immunsystem und für die psychische Gesundheit.
Wie ist der Darm aufgebaut und was geschieht dort?
Der Darm besteht – vereinfacht dargestellt – aus dem Dünndarm und dem Dickdarm.
Im Dünndarm wird der mit Magensaft vermischte Nahrungsbrei mit Hilfe der Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase vermengt. Weitere Darmsäfte sorgen dafür, dass der saure Mageninhalt gepuffert wird. Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate werden durch die Enzyme in kleinste Bestandteile zerlegt und werden dann über die Darmwand in die Blutbahn aufgenommen. Damit ist der Dünndarm der Hauptort der Aufnahme der Nährstoffe. Diese sind wichtig für den Aufbau und die Erneuerung von Geweben und Organen und stellen Energie für den Stoffwechsel bereit.
Im Dickdarm findet die Eindickung des Darminhaltes statt, indem Wasser entzogen wird. Hierbei werden wichtige Mineralstoffe ins Blut aufgenommen. Durch die sehr zahlreichen Darmbakterien werden die noch bestehenden Futterbestandteile weiter abgebaut. Ohne diese Bakterien wäre das nicht möglich. Letztendlich werden unverdauliche Nahrungsbestandteile mit dem Kot ausgeschieden.
Gibt es Unterschiede zwischen Fleischfressern und Pflanzenfressern?
Hunde und Katzen gehören zu den Fleischfressern. Ihr Darm ist kürzer (etwas 3-4 mal so lang wie das Tier selbst) und einfach gebaut, da ihre Nahrung aus hochwertigem Eiweiß besteht, welches leicht verdaulich ist. Weil zum Teil recht große Mengen Futter auf einmal aufgenommen werden, ist ihr Magen sehr dehnfähig. Die Nahrung wird dort mit stark sauren Magensäften vermischt und gelangt nach kurzer Zeit bereits in den Dünndarm. Hier wird dann der größte Teil der Nährstoffe aufgeschlossen. Die Darmbakterien stabilisieren die Darmflora und schützen die Schleimhaut.
Pferde gehören zu den Pflanzenfressern. In der Wildbahn fressen sie täglich 12-16 Stunden. Da sie ständig Futter zu sich nehmen, haben sie einen verhältnismäßig kleinen Magen aber dafür einen besonders voluminösen Dickdarm. Die Länge beträgt etwa 25 mal die Körperlänge des Pferdes selbst. Der Dickdarm ist das wichtigste Verdauungsorgan des Pferdes. Zusammen mit dem Blinddarm bildet er eine Art „Gärkammer“. Hier wird das Grünfutter, welches durch den hohen Rohfaseranteil schwer verdaulich ist, durch eine Vielzahl von Bakterien aufgeschlossen. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verdauung und bilden zudem die Vitamine B und K.
Kaninchen und Meerschweinchen gehören ebenfalls zu den Dickdarmverdauern. Bei ihnen findet der größte Teil der Verdauung im Blinddarm statt. Sie scheiden einen so genannten Blinddarmkot aus, der zu ihrer Vitamin-B-Versorgung wieder von ihnen gefressen wird.
Bei den Wiederkäuern, die ebenfalls zu den Pflanzenfressern zählen, ist es etwas anders. Ihr Futter ist meist weniger nährstoffreich. Rinder, Ziegen und Schafe besitzen daher ein Vormagensystem, in dem Bakterien durch Gärung die pflanzlichen Bestandteile zersetzen und in Nährstoffe und höherwertiges Eiweiß umwandeln. So aufgeschlossen kann die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm erfolgen. Selbst mageres Futter liefert ihnen dann die notwenige Energie.
Welche Bedeutung hat der Darm für das Immunsystem?
Die Darmschleimhaut stellt eine Oberfläche dar, über welche der Körper Nährstoffe, Mineralien, Vitamine und vieles mehr aufnimmt, was er zu seiner Lebenserhaltung benötigt. Gleichzeitig ist der Darm aber auch Stoffen ausgesetzt, die mit der Nahrung aufgenommen werden und den Körper schädigen könnten. Damit ist er sowohl durchlässig für Nährstoffe als auch eine Barriere für Krankheitserreger. Eine intakte Darmschleimhaut mit ihrem Abwehrsystem aus zahlreichen Lymphfollikeln und eine intakte Bakterienflora sind eine wichtige Vorraussetzung für diese komplexe Funktion.
Medikamente, vor allem Antibiotika, Chemotherapeutika und Wurmkuren schädigen die Bakterienflora des Darms nachhaltig.
Sowohl bei Fleisch- als auch bei Pflanzenfressern ist die Darmflora sehr empfindlich. Ein Tier, welches gesund und artgerecht ernährt wird, hat in der Regel wenig Problem damit. Unter anderem durch fehlerhafte Ernährung kann es aber zu Irritationen und damit zu Blähungen und Durchfällen kommen. Mit Hilfe des Futtermitteltests >>, den ich anbiete, können die besonderen Bedürfnisse ermittelt werden. Es kann festgestellt werden, welches Futter von ihrem Tier am besten vertragen wird und welche Ergänzungen gegebenenfalls notwendig sind. Im Sinne einer ganzheitlichen Therapie gehört die optimale Ernährung ihres Tieres zur Gesunderhaltung dazu.
Behandlung von Darmerkrankungen
Ist der Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist es wichtig dieses wieder herzustellen. Verschiedene naturheilkundliche Methoden stehen dabei zur Verfügung, so dass sich der Darm wieder regenerieren kann.
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